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Medieninformation Bund Deutscher Architekten

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in Auszügen vom 14.5.2014:

"Zeitgleich zur Europawahl haben die Berlinerinnen und Berliner im Mai Gelegenheit, über die Zukunft des Tempelhofer Feldes zu entscheiden: Darf hier gebaut werden oder nicht? Als berufsständische Vereinigung von Architekten und
Stadtplanern ist der Bund Deutscher Architekten BDA, Landesverband Berlin, kein Befürworter eines generellen Bauverbotes an diesem Ort. Jedoch sieht der BDA den derzeitigen planerischen Umgang mit diesem Filetstück Berlins in mehrfacher Hinsicht kritisch.

Das Tempelhofer Feld

Zur Kritik des Masterplanes „Randbebauung“

Bereits die Bezeichnung „Randbebauung“ verweist auf die Schwächen des Konzeptes, das zwar die große Freifläche weitestgehend respektiert, wesentliche städtebauliche Verflechtungen jedoch außer Acht lässt und die Ziele einer nachhaltigen und sozial orientierten Stadtentwicklung geradezu konterkariert. Die so verkürzte Sicht auf das hochrangige innerstädtischen Flächenpotenzial und seine Umgebung birgt die Gefahr, ganzheitlich konzipierte, zukunftsfähige Alternativen zu verbauen, zudem wird sie – nicht zuletzt durch die Unwirtschaftlichkeit der Erschließung – kaum einen überzeugenden Beitrag zur Lösung des aktuellen Wohnungsproblems ermöglichen.

Teilbereiche – städtebauliche Bezüge, lokal und überlokal

Weder im Westen, am Tempelhofer Damm, noch an der Verkehrstrasse im Süden ist eine städtebauliche Anbindung an intakte, infrastrukturell ausgestattete Bereiche bzw.funktionierende Stadtteile möglich, der als „Lärmschutz“ gedachte, gewerblich genutzte Bebauungsstreifen verstärkt diese Trennung zusätzlich. Weder stellt die Anordnung eine geglückte Lösung für die Mischung von Wohnen und Arbeiten dar, noch können auf den aus wenigen Blöcken bestehenden, schmalen Baufeldern lebendige Wohnquartiere entstehen. Die durch Lage und Gebietszuschnitt notwendigerweise aufwendige Erschließung dürfte das Gegenbeispiel eines nachhaltig organisierten,umweltfreundlichen, innovativen Verkehrskonzeptes darstellen.
Am ehesten denkbar ist das vorgesehene Teilgebiet im Osten als Arrondierung des Schillerkiezes. Kritisch zu hinterfragen wäre hier allerdings der Schematismus der Blockstruktur, die den Anforderungen des Ortes kaum genügen kann: Weder ist so ein überzeugender Übergang von Stadt zu Landschaft zu erreichen noch die notwendige Durchlässigkeit, und ebenso wenig kann sie dem Ziel, tendenziell gleichwertige Wohnlagen zu schaffen, gerecht werden......"

 


 


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